Kirgistan/Kasachstan

Von Dushanbe in Tajikistan nach Osh in Kirgistan. Dies war die Aufgabe welche wir zu bewältigen hatten. Allerdings entpuppte sich diese Aufgabe als echt kniffliges Rätsel. Zuerstmal hiess es einen riesen Umweg zu nehmen, da der direkteste Weg von Dushanbe nach Osh für Ausländer gesperrt ist (man nehme eine Karte zur Hilfe). Auch für uns, da gab es kein Durchkommen. Also machten wir uns auf den beschwerlichen Weg in den Norden von Tajikistan um von dort nach Kirgistan einzureisen. Als wir endlich bei der Grenze eintrafen, gestaltete sich der Grenzübritt plötzlich sehr einfach. Irgendwie hatten wir eine grüne Grenze erwischt, welche nur von ein paar jungen Soldaten bewacht war. So ganz im Stile von Schweizer Rekruten. Als dann alle ihr Tenue korrekt erstellt hatten, wussten sie überhaupt nicht was mit uns anzufangen. Sie konnten kein Wort Englisch und wir kein Wort Russisch. Also liessen sie uns nach einer viertel Stunde einfach passieren. Willkommen in Kirgistan. Allerdings erhielten wir weder einen Einreise- noch einen Ausreisestempel. Also gingen wir, um eventuelle Probleme zu vermeiden, doch wieder zurück nach Tajikistan um den offziellen Grenzposten nach Kirgistan zu finden. Diesen fanden wir dann auch Mithilfe eines Taxifahrers. Schnell alle Formalitäten getätigt und in kürzester Zeit trafen wir schliesslich doch ganz hochoffizell in Kirigistan ein. Doch da war das Rätsel noch nicht zu Ende. Man muss dazu wissen, dass wir nur ein Single Entry Visum für Usbekistan besitzen, welches wir zu diesem Zeitpunkt bereits aufgebraucht hatten. Nur, um nach Osh zu kommen, muss man durch eine usbekische Enklave fahren, für welche wiederum ein usbekisches Visum benötigt wird. Also mussten wir uns irgendwelche Trampelpfade suchen um die Enklave zu umschiffen, was dann schliesslich auch gelang, indem wir einem Einheimischen umgerechnet drei Franken für den Geheimtipp abdrückten. Allerdings war dies noch immer nicht die gesamte Rätsels Lösung. Die Strasse nach Osh, so stellte sich heraus, begibt sich immer wieder auf usbekisches Ter ritorium. Und diesen Weg konnten wir wegen der beschriebenen Visums-Problematik nicht nehmen. Inzwischen war es Nacht geworden als wir über unsere Karte brüteten wie wir es doch nach Osh schaffen könnten. Die Lösung fand sich schliesslich in Form von inoffiziellen Schotterpisten durch die Wüste. So begaben wir uns also in finsterer Nacht auf den Weg durch die Wüste der usbeksichen Grenze entlang. Wir wirkten wohl nie verdächtiger. Doch irgendwann hatten wir den Duft von Shaslik in der Nase und wussten, dass Osh nur noch wenige Kilometer entfernt sein konnte.

Von Osh gings dann am darauffolgenden Tag schnurstracks nach Bishkek, über grüne, flach ansteigende Berge, wo die Strasse auch wieder auf stattlichen 3200 Metern gipfelte. In Bishkek selbst gab es nicht wirklich grosses Program. Nach nur einer Nacht zogen wir weiter nach Kasachstan, bzw. Almaty um etwas genauer zu sein. Almaty war die Hauptstadt von Kasachstan bevor sie von Astana im Jahre 1997 abgelöst wurde. Doch gilt die Stadt als ökonomisches Vorzeigebeispiel, was sofort ersichtlich ist. Almaty ist sehr modern, teure, westliche Marken prägen das Stadtbild. Wir blieben zwei Tage, mussten wir doch nach der ständigen Fahrerei wieder mal Energie mittels Wodka tanken und unsere stinkigen Kleider waschen lassen.

Nun befinden wir uns Richtung Norden von Kasachstan. Während wir der Grenze zu Russland näher kommen, grenzt es wiedermal an ein Wunder, dass unser Getz sich noch nicht in seine Bestandteile zerlegt hat. Die Strassen sind der absolute Traum…

Da wir ab morgen wahrscheinlich abgeschnitten vom Internet sein werden, bis wir unser Ziel in der Mongolei erreicht haben werden, möchten wir die Chance nochmals nutzen für einen Spendenaufruf. Schliesslich machen wir die ganze heroische Reise mit Einsatz unseres Verstandes und Sitzleders nicht nur des Spasses wegen.. Also, wer hat noch nicht, wer will nochmals?

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