Nachdem die Einfahrt in Ungarn eher bürokratisch ablief zeigte sich der rumänische Grenzbeamte eher erstaunt. „Where are you going to?“ – „Mongolia“ – „Mongolia?! Move on!“. Nun kurven wir also durch das Armenhaus Europas auf irgendwelchen Überlandstrassen. Und es macht der Anschein, dass Rumänien den Strassen entlang vor allem zwei augenscheinliche Dinge zu bieten hat; Prostitution und streunende Hunde, tot oder lebendig. Doch wenn man sich so durch die Agrarlandschaften durchkämpft kommt er, der Pass für welchen unser Hyundai gebaut wurde, der Transfagarasanul (Umlaute bitte selbst ergänzen). Nachdem wir unser Base Camp am Fusse des Passes aufbauten, standen wir um 04.30 auf um ihn in den Stunden kurz vor Sonnenaufgang zu bezwingen. Problemlos windete sich unser Getz die unzähligen Kurven empor zur Passhöhe. Doch die Strassen zeigten uns eins, wer hinten sitzt, wo die Stossdämpfer am Anschlag sind, sollte besser viel Sitzfleisch mitbringen, denn die Schläge gehen jeweils durch Mark und Bein. Zudem haben wir jetzt einen kernigen Sound. Geröll, welches auf der Strasse lag, hat unseren Auspuff etwas demoliert. Aber nicht weiter tragisch, so können wir uns nun schon von weitem bei jedem rumänischen Kaff anmelden.
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Daily Archives: 18. July 2013
Czech-Out
Nachdem wir am Sonntagmorgen alles verstaut hatten und unseren selbstgeplanten und selbstgezimmerten Stolz namens Dachträger beladen hatten, gings auch schon los. Türen zu, Motor an und ganz unspektakulär ging’s los Richtung München. Kurz vor der Grenze machten wir dann mal einen kurzen Stopp um einen Kaffee zu schlürfen. Und auf Anraten von einigen Personen in unserem Umfeld kontrollierten wir auch die Schrauben unseres Dachträgers. Doch wir können besorgte Leute entwarnen, allen Unkenrufen entgegen hatte sich bis dahin keine Schraube gelöst, denn was nicht ist, kann sich auch nicht lösen. Hatten wir doch prompt vergessen eine wichtige wieder einzusetzen und festzuziehen nach dem Beladeprozedere. Naja, nochmals Glück gehabt, ist nichts passiert, keine Kiste und kein Tisch auf der Fahrbahn hinter uns, aber wir haben unsere Checkliste fürs Beladen mit dem Punkt „Schraube einsetzen“ erweitert. Nach diesem kleinen Malheur hiess es dann Gaspedal an den Anschlag und rauf auf die deutsche Autobahn. Und siehe da, unser kleiner Getz schafft doch nach einer Beschleunigungsphase von ca. 10min stattliche 150 bis 160 Kilometer in der Stunde. So bretterten wir dann Richtung Tschechien, jedoch nicht ohne unserem neuen Hobby zu frönen, dem Tanken. Mit einer Tankladung schaffen wir nur gerade 450 Kilometer, dann ist auch schon wieder Ende Feuer. Mit leerem Tank trafen wir dann schliesslich einen Tag zu früh bei der Czech-Out Party ein. Als Team Nummer drei. Nachdem die Zelte aufgebaut waren und ungefähr 2000 Moskitos gutgenährt von Dannen zogen war es dann auch für uns Zeit.
Am Tag danach tröpfelten nach und nach die restlichen Teams ein. Ein Sammelsurium an Kuriositäten und illustren Gestalten. Von einem selbstgebauten Trike bis zu einem alten amerikanischen Schulbus war so ziemlich alles vorhanden. Abends stieg dann die Czech-Out Party. An dieser wurde gegessen, getrunken und vor allem Routen abgeglichen, Ausrüstung und Umbauten verglichen und Nummern getauscht. Ziel ist es, dass sich ab Uzbekistan einige Teams zusammenfinden um den Pamir zusammen in einem Konvoy zu meistern. Zusammen machen Pannen einfach mehr Spass.
Am Dienstag, also nachdem einige, vielleicht auch alle, mit etwas schwerem Kopf der Party wegen aufgestanden sind, fuhren wir nach einem etwas zu lange gehaltenen Unterhaltungsprogramm seitens Veranstalter über die Mongol Rally Bühne und weg waren wir. Weg Richtung Budapest. Und langsam wurde uns klar was es heisst, jeden Tag hunderte Kilometer hinter uns zu bringen. Irgendwie zehrt Nichtstun und kilometerfressen doch etwas an den Energiereserven. Uns so trafen wir dann auch entsprechend Müde in Budapest ein, wo wir uns, ganz im Sinne der Rally, ein vier Sterne Hotel gönnten. Jeden Tag das Zelt aufbauen ist ja schliesslich auch nicht der letzte Weisheits Schluss.